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02/13/2024 | 11:00 AM

Vogelbeobachtung: Papageientaucher in Island

In anderen Teilen der Welt mögen knospende Blätter und zarte Blüten die ersten Frühlingsboten sein, aber in Island wird der Frühling durch den Goldregenpfeifer angekündigt (auf Isländisch: lóa, nachstehend abgebildet) – einem Vogel mit hübschem gesprenkelten Gefieder und einem unverwechselbaren Vogelruf. 

Lóan er komin! (Der lóa ist eingetroffen!) ist sowohl ein bekanntes Volkslied als auch die Überschrift von Zeitungsartikeln, in denen die erste Sichtung der Saison gemeldet wird. Dieser gern gesehen Zugvogel trifft normalerweise in der zweiten Märzhälfte auf Island ein. 

The lóa, or golden plover, the Icelandic symbol of spring

Vogelarten in Island

Island im Sommer ist ein Brutgebiet für Tausende von Vögeln, und die Einheimischen achten auf die Ankunft dieser tierischen Besucher: Ihr Eintreffen zeigt an, dass der Frühling endlich einkehrt und dass die Tage länger werden und das Wetter milder wird. 

Aber es sind nicht nur die Einheimischen, die den Willkommensteppich für diese „Stopover-Gäste“ ausrollen: Touristen kommen in Schwärmen (Pardon!) überall dorthin, wo sich Papageientaucher beobachten lassen. Die Papageientaucher sind mit ihren Clowngesichtern und bunten Schnäbeln die absoluten Besucherlieblinge. Jedoch werden diese Stars der Vogelwelt von einem großartigen Ensemble gefiederter Kollegen unterstützt, die im ganzen Land zu finden sind. Unsere nachstehende Karte zeigt einige Hotspots für Vogelbeobachtungen. Lesen Sie weiter, um mehr über einige der besten und überraschendsten Orte für Vogelliebhaber zu erfahren. 

Close-up of puffin with fish in beak

Die beste Zeit, um Papageientaucher in Island zu beobachten

Papageientaucher verbringen den Winter auf dem Meer und kommen für die Frühlings- und Sommerzeit nach Island. Dort suchen sie ihre bevorzugten Brutplätze auf: steile, felsige Klippen direkt am Ozean.

Wissenswerte Fakten: Papageientaucher kehren stets in das gleiche Brutgebiet zurück und sie sind monogam, d. h. sie gehen lebenslange Partnerschaften ein.

Die ersten Papageientaucher treffen normalerweise Anfang April ein und sie bleiben bis Anfang September, d. h. Mai bis Mitte August ist die beste Zeit, um sie garantiert in großen Zahlen zu Gesicht zu bekommen. (Im Jahr 2024 wurden die ersten Papageientaucher am 10. April bei Grímsey gesichtet.) Sie lassen sich am besten in den frühen Morgen- oder Abendstunden an ihren Nistplätzen beobachten, da sie den Tag oft auf dem Meer verbringen.

Die besten Orte, um Vögel in Island zu beobachten

Sie haben eine Vorliebe für Federn? Dann sind Sie hier genau richtig. Diese Karte zeigt nur einen Bruchteil des Reichtums an Vögeln, der in ganz Island zu finden ist – von kleinen Inselchen und hoch aufragenden Meeresklippen bis hin zu Seen, Teichen und Lagunen, die zahllose gefiederte Besucher beherbergen, die ganz oben auf der Wunschliste von Vogelbeobachtern stehen.

Icelandair bietet Flüge von Reykjavík zu Inlandszielen an, die ganz in der Nähe von einigen der besten Orte zum Vogelbeobachten und Papageientaucher-Bewundern liegen:

  • Akureyri in Nordisland ist das Tor zu Vogelbeobachtungs-Hotspots wie Hrísey, Grímsey und Mývatn.
  • Egilsstaðir in Ostisland dient als Ausgangspunkt für ein wahres Juwel – den abgeschieden, aber Papageientaucher-reichen Fjord Borgarfjörður Eystri.
  • Ísafjörður in den Westfjorden ist ein Trittstein auf dem Weg zur Insel Vigur und zu den grandiosen Vogelklippen von Látrabjarg.

Unsere Lieblingsorte für Vogelbeobachtungen in Island

Wenn Sie sich auf ein Vogelbeobachtungsabenteuer in Island begeben, können Sie sich nicht nur vom bezaubernden Gesang der zahllosen Vogelarten betören lassen, sondern haben auch die Gelegenheit, die majestätischen Landschaften Islands zu bewundern. Zu einigen unserer am meisten geschätzten Vogelbeobachtungsrefugien zählen:

Reykjavík Wenn man sich den Tjörnin-Teich und die Vatnsmýri-Feuchtgebiete so ansieht, finden Vögel auch am Stadtleben Geschmack – also lassen Sie sich vom städtischen Umfeld nicht beirren. Von Küstenseeschwalben über Bergenten bis hin zu Singschwänen – hier können Sie ein breites Spektrum geflügelter Wesen beobachten, die ganz sicher unauslöschliche Spuren in Ihrem Herzen hinterlassen werden. In der Innenstadt finden sich jedoch keine Papageientaucher. Allerdings werden von Reykjavík aus Bootstouren durchgeführt, zu deren Angeboten auch Papageientaucher-Beobachtungsrundfahrten bei den nahegelegenen Inseln Akurey und Lundey gehören. 

Vogelbeobachtung in Westisland und in den Westfjorden

Arnarstapi Bei dieser ultimativen Naturschönheit auf der Südseite der Halbinsel Snæfellsnes treffen Felsentore und nistende Seevögel aufeinander. Diese einmalige geografische Landschaft dient sowohl als Bühne als auch als Zufluchtsort für nistende Seevögel wie die Dreizehenmöwe, die Küstenseeschwalbe und den Eissturmvogel.

Látrabjarg Wenn Sie sich in die schroffen Gegenden am westlichsten Punkt von Island wagen, dann führt Sie der Weg nach Látrabjarg. An diesem Hotspot befindet sich einer der größten Vogelfelsen Europas und dieses unvergleichliche Papageientaucher-Paradies wartet mit einem atemberaubenden Schauspiel auf.

Vigur Diese Insel mit wunderschönen Ausblicken wird nicht nur von unzähligen Eiderenten und Papageientauchern besucht, sondern lockt auch Vogelbegeisterte an ihre Ufer, die die Insel mit dem Boot von Ísafjörður aus ansteuern. Wenn sich das Boot der Insel nähert, breitet sich vor Ihren Augen ein farbenprächtiges Mosaik aus Vögeln aus. 

Vogelbeobachtung in Nordisland

Drangey Sie können diese im Ford Skagafjörður gelegene kleine Insel im Rahmen einer Abenteuertour erklimmen. Auf ihr ist das Vogelbeobachten (Papageientaucher, Lummen, Basstölpel, Dreizehenmöwen, Eissturmvögel, Sturmtaucher) ebenso fantastisch wie die Ausblicke auf den Fjord. 

Hrísey Diese kleine, flache Insel bietet wundervolle Ausblicke auf den Eyjafjörður und auf die umliegenden Berge sowie auf große Kolonien von Küstenseeschwalben und Schneehühnern (aber keine Papageientaucher).

Grímsey Nördlicher geht es in Island nicht mehr – diese Insel bietet eine reichhaltige Vogelwelt (jede Menge Papageientaucher) sowie die Möglichkeit, den Polarkreis zu überqueren. 

Langanes Diese abgelegene Halbinsel in Form einer Ente zeichnet sich ganz angemessen durch einen üppigen Vogelreichtum aus. Auf der Klippe Skoruvíkurbjarg gibt es außerdem eine großartige Aussichtsplattform oberhalb einer großen Basstölpel-Kolonie. 

Mývatn Dieser See ist nach den dort vorkommenden Insekten benannt ( bedeutet Zuckmücke) und ist ein Magnet für Enten und andere Wasservögel. Anmerkung: Keine Papageientaucher!

Vogelbeobachtung in Ostisland

Borgarfjörður eystri An diesem eindrucksvollen, abgeschiedenen Ort in den Ostfjorden stehen Sie Auge in Auge mit ganzen Heerscharen von Papageientauchern. 

Djúpivogur Die Pfade dieses namhaften Ortes winden sich durch Küstenfeuchtgebiete voller Enten und Watvögel (aber keine Papageientaucher). 

Vogelbeobachtung entlang der südisländischen Küste

Ingólfshöfði Gönnen Sie sich (bei Ebbe) eine Traktorfahrt zu einer Insel mit großem Vogelreichtum (einschließlich Papageientauchern und den etwas furchteinflößenden großen Raubmöwen, die für ihre Sturzflug-Attacken bekannt sind), die ein majestätisches Panorama und eine einzigartige Geschichte vorzuweisen hat. 

Dyrhólaey Diese malerische Halbinsel ist ein reizvoller Nistplatz für Papageientaucher und andere Seevögel. Der Name bedeutet „Türloch-Hügelinsel“.

Reynisfjara Der berühmte schwarze Stand in der Nähe von Vík ist äußerst attraktiv – insbesondere, wenn oberhalb davon Papageientaucher nisten.

Vestmannaeyjar Diese hoch aus dem Meer aufragenden Inseln vor der Südküste Islands sind mit der Fähre erreichbar und quellen vor Papageientauchern fast über.

Papageientaucher-Beobachtung in Island

Papageientaucher haben einen großen Anteil an dem, was die Attraktivität der Vogelwelt Islands ausmacht. Und ein Vogelbeobachtungsabenteuer in Island ist erst dann komplett, wenn man diese großartigen Wesen gesehen hat.

Large-Vestmannaeyjar-Puffin-BenjaminHardman.jpg

Papageientaucher-Beobachtung in Südisland

Ort: Ingólfshöfði

Im Südosten Islands, wo alle Augen auf die Gletscher und ihre Lagunen (und auf Touren mit eisigen Unternehmungen) gerichtet sind, erwärmt im Sommer die Papageientaucher-Tour nach Ingólfshöfði mit ihrem ureigenen Charme die Herzen. Nicht weit von den Schätzen des Nationalparks Skaftafell können Besucher einen von einem Traktor gezogenen Heuwagen besteigen und eine rustikale Fahrt zum Naturschutzgebiet Ingólfshöfði genießen. Das ist ein 76 Meter hoher Vogelfelsen, auf dem große Raubmöwen nisten und sich Papageientaucher auf den Felskanten der Klippen niederlassen. 

Nach einer 6 km langen, holprigen Fahrt an der frischen Luft durch das Watt führen die Geländeeigentümer (deren Familien seit Generationen in dieser Gegend leben) Gäste über einen steilen sandigen Pfad auf eine Anhöhe, von der aus die ganze Pracht des Gletschers Vatnajökull zu sehen ist (zumindest an einem klaren Tag). Die Tour beginnt mit einer kurzen Geschichtsstunde, denn diese Insel ist der Ort, an dem der erste Siedler Islands, Ingólfur Arnarson, im Jahr 874 v. Chr. seinen ersten Winter verbracht hat. Anschließend steht ein gemütlicher, 90-minütiger Spaziergang rund um die ebene Insel auf dem Programm – Sie können die Aussicht genießen, frei herumlaufende Schafe begutachten, Raubmöwen mit Beschützerinstinkt ausweichen und überaus fotogene Papageientaucher-Kolonien bewundern. 

Touren nach Ingólfshöfði werden von Mitte Mai bis Mitte August durchgeführt (bevor die Papageientaucher die Insel verlassen) und Voranmeldungen sind erforderlich. Es muss erwähnt werden, dass Sie auf diesem Ausflug den Elementen stark ausgesetzt sind, also sollten Sie entsprechende Kleidung tragen.

A tractor parked on a wet black sand beach on route to IngolfshofdiTraktorfahrt nach Ingólfshöfði. Foto von Einar Rúnar Sigurðsson

Papageientaucher-Beobachtung in Ostisland

Ort: Borgarfjörður eystri 

Es fällt mir schwer einzuschlafen, wenn ich meinen regelmäßigen Sommerbesuch am Fjord Borgarfjörður eystri antrete. Nach der 70 km langen Fahrt auf einer spektakulären Anfahrtsstraße von Egilsstaðir aus bin ich durch die prachtvollen Eindrücke der Natur normalerweise völlig aufgedreht, und Schlaf stellt sich nicht leicht ein. Bei meinen letzten Reisen hierher habe ich es mir angewöhnt, der Landspitze Hafnarhólmi (5 km außerhalb des Dorfes) nach Mitternacht einen Besuch abzustatten. Dort kann ich allein auf den Aussichtsplattformen inmitten des üppigen Vogelreichtums sitzen und den Lauten der Papageientauchern und dem Kreischen der Möwen lauschen, während ich den rosa Sommerhimmel bewundere, der für Wochen nicht richtig dunkel wird. 

Hafnarhólmi ist ein kleiner Vogelfelsen bei einem malerischen Hafen. Holztreppen führen den Hügel bis zu Plattformen hinauf, von denen aus Sie die Papageientaucher aus nächster Nähe bei ihrem Tagwerk beobachten können. Eine kleine Vogelbeobachtungsstation ist ebenfalls verfügbar. Die lautstarke Kulisse der Hügelfelsen ist von April bis Mitte August mehr als nur ein Spielplatz für Papageientaucher – auch Tausende von Basstölpeln, Dreizehenmöwen und Eiderenten niesten jeden Sommer hier.

a puffin with a fish in its mouth pictured here in Iceland, sitting in bright green grassFoto von Einar Rúnar Sigurðsson

Papageientaucher-Beobachtung in Nordisland

Ort: Drangey 

Es ist kein leichtes Unterfangen, eine Bootstour und eine adrenalingeladene Wanderung mit großartigen Vogelbeobachtungen und Geschichten zu kombinieren, aber auf einem Sommerausflug nach Drangey, einer kleinen Felseninsel aus Vulkangestein im nordisländischen Ford Skagafjörður, gelingt das mit Bravour. 

Von einer winzigen Anlegestelle nördlich des Sauðárkrókur bricht ein Boot zu einem der am wenigsten bekannten, aber großartigsten Abenteuer Islands auf. Nach einer 20-minütigen Fahrt durch den Fjord erreicht das Boot eine kleine Anlegestelle am Fuß dieser 180 Meter hohen, schroffen Felsenfestung und das Abenteuer beginnt: Grob gehauene Stufen, Leitern und schmale Pfade führen am Felsenrand zum grasbewachsenen Inselplateau empor. Das 360°-Panorama dort oben ist absolut überwältigend und die Vogelwelt einfach nur zauberhaft. Im Gras zu sitzen und die lustigen Abflüge und Landungen der Papageientaucher, Alkenvögel und Lummen zu beobachten ist eigentlich Unterhaltung genug, aber die Verbindung der Insel zur Saga von Grettir dem Starken, eine Geschichte von Geächteten, wie sie vom Reiseleiter Helgi erzählt wird, bereichert die Erfahrung.

Bitte beachten Sie, dass diese Tour eine körperliche Herausforderung darstellt und nicht für kleine Kinder oder Personen mit eingeschränkter Mobilität oder Höhenangst geeignet ist! Sie können versichert sein, dass Sie Ihr eigenes Tempo bestimmen können, aber Sie nehmen auf eigene Gefahr teil. Das Hochgefühl des Aufstiegs setzt sich beim Bewundern der Aussicht fort.

A rocky islet in Iceland called Drangey, pictured here on a bright summers dayDie Felseninsel Drangey. Foto von Kári Heiðar Árnason

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Text von Carolyn Bain
Bannerfoto von Einar Rúnar Sigurðsson